Eiche

Stiel- oder Sommereiche (Quercus robur)
und Trauben- oder Wintereiche (Quercus petrea)

(Quelle: Empfehlungen für die Wiederbewaldung der Orkanflächen in NRW, 2007, LB WuH)

Stiel- und Traubeneichen sind Lichtbaumarten mit raschem Höhenwachstum in der Jugend. Später wachsen sie jedoch sehr viel langsamer, dadurch sind sie auch bedeutend langlebiger als andere Baumarten und auch entsprechend spät hiebsreif. In lockerer Stellung werden die Eichen sperrig und protzig. Sie bilden bei starkem Lichteinfall Wasserreiser am Stamm. Sie können aus dem Stock (Stubben) ausschlagen (Stockausschlag). Diese Fähigkeit wurde durch den Menschen genutzt im Niederwaldbetrieb (Brennholzgewinnung)

Standortseignung

Die Eichen sind hinsichtlich ihrer Nährstoffversorgung nicht so anspruchsvoll wie z.B. Kirsche oder Esche. Beide Eichenarten sind etwas stätfrostempfindlich und haben ein hohes Wärmebedürfnis.

Die Stieleiche hat höhere Feuchtigkeitsansprüche und bevorzugt daher nährstoffreichere Auen, Bruchwaldränder auf tiefgründigeren Lehmböden in ebenen bis hügeligen Lagen.

Die Traubeneiche gedeiht auch in mäßig frischen, basenärmeren, sauren Böden und besiedelt sogar mäßig trockene Standorte bis hinauf in bergige Regionen.

Baumartenmischung

Die Eichen werden (überwiegend) als Reinbestand mit beigemischtem dienendem Laubholz begründet und bewirtschaftet. Zur Schaftpflege (Vermeidung von Wasserreisern, s.o.) ist ein späterer Unterbau mit z.B. Buche, Hainbuche oder (bei guter Nährstoffversorgung und Wärme) Linde notwendig. Eine gleichzeitige Begründung zusammen mit diesen Baumarten hat sich nicht bewährt, da die Eiche dann ständig freigestellt werden muss.

Wenn man die Eichen als „neue“ Baumarten einführen, später aber keinen Reinbestand haben möchte, kann man die Eichen auch trupp- oder nesterweise pflanzen.

Unter Eichentrupp versteht man die Pflanzung einer zentralen Eichenpflanze mit einem Ring aus acht und einem zweiten Ring aus zwölf Eichen, evtl. ein weiterer Ring aus 16 Bäumen einer dienenden Baumart (s.o., ggfls. auch Kirsche) möglich. In den Zwischenräumen kann natürliche Verjüngung stattfinden oder es können andere Baumarten gepflanzt werden.

Unter Eichennest versteht man die kreisförmige Pflanzung je 21 Eichen im Pflanzverband von 20 x 20 cm im beliebigen Abstand voneinander. Dadurch wird erreicht, dass sich konkurrierende Bodenvegetation in der Regel nicht ausbilden kann.

Samen sich auf Sturmflächen auch Eichen an, so holen diese die Pionierbaumarten (Birke, Weide, Aspe, Eberesche) ab etwa einem Alter von 20 Jahren im Höhenwachstum zunehmend ein. Eichen müssen lediglich „den Himmel sehen“, seitliche Einengung stört sie nicht wesentlich.

Krankheiten

Die Eichen haben viele (unbedeutende) Krankheiten zu erdulden. Von größerer Bedeutung ist der Kahlfraß durch den Eichenwickler, Frostspanner und Schwammspinner (Schmetterlingsraupen) und neuerdings auch das sogenannte „Eichensterben“, einer Komplexkrankheit, ausgelöst durch das Zusammenwirken mehrere Faktoren wie Wasserstandsschwankungen, Käferbefall, Pilzbefall, die zum Absterben auch alter Eichen in einem Zeitraum von ein bis mehreren Jahren führen kann.

WEITERE LINKS
http://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/standort/lwf_standort_traubeneiche/index_DE
http://www.wald.de/die-stieleiche-quercus-robur-l/
http://www.wald.de/traubeneiche-baum-des-jahres-2014/#more-2910
https://de.wikipedia.org/wiki/Stieleiche

 

 

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